TRIO Spektren


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Gerhard Hofer - Klavier

Werner Mayrhuber - Klarinette

Elisabeth Ragl - Violoncello

Wolfgang Reifeneder - Schlagwerk


Albumblätter...
 


 

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Trio B-Dur op.11 für Klarinette, Violoncello und Klavier, "Gassenhauer-Trio", komponiert 1798

Allegro con brio
Adagio
Thema und Variationen über "Pria ch'io l'imegno"

ca. 20'

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

Bagatelle a-moll WoO 59 "Für Elise" für Klavier solo, komponiert 1810

ca. 3'

Helmut Schmidinger (*1969)

Albumblatt "Für Elisabeth" für Violoncello solo, komponiert 2000

ca. 4'

Matthias Schmitt (*1958)

"Ghanaia" für Marimbaphon solo

ca. 5'

 

Albin Zaininger (*1962)

"3 Kurzgeschichten" für Violoncello, Schlaginstrumente und Klavier, komponiert 2006

für Maetta
für Norea
für Nebonja

ca. 10'

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Jean Françaix (1912-1997)

"Tema con variazioni" für Klarinette und Klavier, komponiert 1974

ca. 8'

Paul Juon (1872 - 1940)

Triominiaturen für Klarinette, Violoncello und Klavier, komponiert 1920

Rêverie. Molto adagio - Op. 18 Nr. 3

Humoreske. Allegro ma non troppo - Op. 18 Nr. 7

Élégie. Andante cantabile - Op. 18 Nr. 6

Danse phantastique. Quasi Valse lente - Op. 24 Nr. 2

ca. 14'

Nino Rota (1911 - 1979)

Trio per clarinetto, violoncello e pianoforte, komponiert 1973

Allegro (quasi in 1)
Andante
Allegrissimo

ca. 11'

Mozarts "demokratische" Vorgabe dreier gleichberechtigt miteinander konzertierender Partner, sein "Kegelstatt-Trio", wird zwölf Jahre später von dem 27jährigen Ludwig van Beethoven aufgegriffen. Auch er fühlte sich herausgefordert, ein Tasteninstrument, ein Streich- und ein Blasinstrument in einem Trio zu verbinden, und auch er schrieb später - aus den gleichen pragmatischen Gründen wie Mozarts Verleger - die Klarinettenstimme in eine Violinstimme um. "Gassenhauer-Trio" wird dieses frühe Werk allgemein genannt, nur nicht von Beethoven selbst. Angeblich soll er gar nicht gewusst haben, dass das Thema des Schlusssatzes eine zum Gassenhauer gewordene Melodie aus der komischen Oper "L'amor marinaro", zu deutsch "Der Corsar oder Die Liebe unter den Seeleuten" von Joseph Weigl war. Das ist unwahrscheinlich, denn sie erfreute sich in Wien großer Beliebtheit. Gerade diese Melodie des Terzetts "Pria ch'io l'impegno" wurde von etlichen komponierenden Zeitgenossen für Klaviervariationen verwandt.

 

Es gibt einige Theorien zur Identität der Elise, allerdings gilt keine davon als bewiesen. Unter anderem wird vermutet, dass die Komposition ursprünglich Therese Malfatti von Rohrenbach zu Dezza (1792-1851), der Tochter eines Wiener Großhändlers, gewidmet war und die Widmung Für Therese trug. Beethoven beabsichtigte 1810, sich mit Therese von Malfatti zu verloben. Die Verlobung kam jedoch nicht zustande.

Es kann als sicher gelten, dass Ludwig Nohl, der das Klavierstück 1865 in Münchner Privatbesitz entdeckte, die Widmung auf dem Autograph der Komposition falsch transkribierte. Das Autograph, das wahrscheinlich über Rudolf Schachner, den Hausfreund Therese von Malfattis nach München kam, ist heute verschollen.

Eine andere Quelle besagt, dass Elise eine Schülerin von Beethoven war und der Komponist für sie ein relativ einfaches Klavierstück für die 7-jährige schrieb.

Helmut Schmidinger: Die Bezeichnung Albumblatt für ein Musikstück spielt auf den schönen Brauch an, Freunden etwas ins Stamm- oder Gästebuch zu schreiben. Dieses Albumblatt spielt ausschließlich mit den musikalisch verwertbaren Buchstaben des Namens der Widmungsträgerin Elisabeth Ragl. Assoziationen mit berühmten Vertretern dieser Gattung sind nicht zufällig sondern unvermeidbar ...

Matthias Schmitt erhielt seine musikalische Ausbildung nach dem Abitur am Hermann-Zilcher-Konservatorium der Stadt Würzburg sowie an der Hochschule für Musik in Würzburg bei Siegfried Fink (Schlagzeug), Joachim Ludwig (angewandte Komposition) und Otto Hümmer (Klavier). 1985 schloss er seine Studien mit der künstlerischen Staatsprüfung im Fach Schlagzeug ab. Als Lehrer war er an zahlreichen Musikschulen, der Fachhochschule Würzburg- Schweinfurt-Aschaffenburg, dem Peter-Cornelius Konservatorium in Mainz, der Hochschule für Musik in Würzburg, der IGMF (Inter- nationale Gesellschaft für musikpädagogische Fortbildung), der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen und für Yamaha Europa GmbH tätig. Daneben war er Dozent im Bereich Kulturpädagogik am Institut für Jugendarbeit in Gauting und an der Bayerischen Musikakademie Hammelburg.

Matthias Schmitt wirkte in verschiedenen Orchestern mit und hatte zahlreiche Funk-, Fernseh- sowie CD-Aufnahmen mit verschiedenen Ensembles – u. a. mit dem „Percussion-Ensemble Siegfried Fink“ und der Gruppe „Relax“. Er arbeitete mit an der „Rock-Pop Keyboard Schule“ (Schott/Mainz), ist Produzent, Komponist und Arrangeur sowie Studiomusiker u. a. für Produktionen mit Michael Schanze. Seit 1995 ist er Eigentümer und Leiter der Clavis-Musikschule. 1999 war seine auf afrikanischer Harmonik basierende Komposition „Ghanaia“ für Marimba solo Pflichtstück beim internationalen Marimba Wettbewerb in Okaya (Japan). Über dieses Stück äußerte sich der Komponist: "Ghanaia ist eine Hommage an die Rhythmen Ghanas und an die Weisheit der Menschen, die diese Musik seit Jahrhunderten an ihre Nachfahren weitergeben."

 

Albin Zaininger: 3 Sätze unterschiedlichen Charakters finden sich in diesen Kurzgeschichten. Ist der erste Satz seht rhythmisch – energiegeladen, voll Lebendigkeit,  so vermittelt der zweite eine ruhige, fast in sich gekehrte Stimmung. Der dritte Satz wiederum entführt musikalisch in ferne Gefilde. Bestehend aus orientalischen Skalen, eingängigen Melodien und einem vorwärtstreibenden Rhythmus hat er einen sehr tänzerischen Charakter. Man ist versucht, mitzuklatschen – wären da nicht die verschiedenen ungeraden Taktarten.

Eine besondere Klangbereicherung bieten die verwendeten Schlaginstrumente – von herkömmlichen, wie Kleine Trommel, Toms und Becken über den Einsatz einer irischen Bodhran bis hin zur orientalischen Darabukka  reicht die Palette.

Als Sechzigjähriger verfasste Jean Francaix ein "Thema mit Variationen", ein veritables "show-piece", für seinen Enkelsohn Olivier. Die Klarinettenkomposition ist ein kleines konzises Meisterwerk voller Spiel- und Lebensfreude und entstand als Auftragswerk für das Pariser Conservatoire, an dem er selbst einst studiert hatte. Das Klaviervorspiel (Largo) eröffnet die Vorstellung des D-Dur-Themas mit einem rufartigen Motiv (Quartsprung aufwärts / Terzfall abwärts), über das in der Partitur die Silbenfolge "O-li-vier" gedruckt ist. Einmal vom Solisten aufgegriffen und abgewandelt, entspinnt sich ein geschwinder Moderato-Satz, von vierstimmigen, stampfenden Klavierachteln geprägt. Alle sechs Variationen kontrastieren hinsichtlich Vortragsbezeichnungen, Tempo und Ausdrucksgehalt erheblich und bieten dem Solisten reichhaltige Entfaltungsmöglichkeiten.

Der schweizerisch/russische Komponist Paul Juon wirkte als Kompositions- und Theorielehrer in Berlin. Er wurde er von Zeitgenossen gerne als der "russische Brahms" bezeichnet.

Die "Triominiaturen" sind eine Bearbeitung eines Klavierwerks aus dem Jahr 1901 von Juon selbst. Sie weisen durch ihre Titel auf die Tradition der Charakterstücke: Rêverie, Humoreske, Élégie, Danse phantastique.

 

Bekannt wurde Nino Rota nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Verfasser von Filmmusik insbesondere für Federico Fellini, mit dem er ab 1952 zusammenarbeitete. Außerdem schrieb er Filmmusik für so bekannte Regisseure wie Luchino Visconti, Francis Ford Coppola, Lina Wertmüller oder Franco Zeffirelli.

Im 1973 komponierten Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier  kommen jene Seiten zum Ausdruck, die den Zauber seiner Filmmusik ausmachen: So kann man z. B. im langsamen Satz in eine Traumlandschaft eintauchen. Im letzten Satz ist die Szenerie eines Jahrmarktes nicht weit...