TRIO Spektren


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Gerhard Hofer - Klavier

Werner Mayrhuber - Klarinette

Elisabeth Ragl - Violoncello

N. N. - Sopran

Allzu Menschliches
 

... über Liebe, Lust und ... für Sopran, Klarinette, Violoncello und Klavier...

Franz Schubert (1797 - 1828)

"Der Hirt auf dem Felsen", für Sopran, Klarinette, Klavier, D 965, op. 129, komponiert 1828
ca. 12'

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

Bagatelle a-moll WoO 59 "Für Elise" für Klavier solo, komponiert 1810

ca. 3'

Helmut Schmidinger (*1969)

Albumblatt "Für Elisabeth" für Violoncello solo, komponiert 2000

ca. 4'

Paul Juon (1872 - 1940)

Triominiaturen für Klarinette, Violoncello und Klavier, komponiert 1920

Rêverie. Molto adagio - Op. 18 Nr. 3

Humoreske. Allegro ma non troppo - Op. 18 Nr. 7

Élégie. Andante cantabile - Op. 18 Nr. 6

Danse phantastique. Quasi Valse lente - Op. 24 Nr. 2

ca. 14'

Otto Nicolai (1810 - 1849)

"Variazioni concertanti sul 'La Sonnambula' di Vincenzo Bellini" (1801 - 1835), op. 26 für Sopran, Klarinette (o Violoncello o Corno) und Pianoforte, komponiert 1837
ca. 8'

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Wilfried Hiller (*1941)

"Die zerstreute Brillenschlange. Diminuendo für einen Erzähler, einen Klarinettisten und Bordun (Violoncello oder Kontrabass; ersatzweise Orgel oder Harmonium, auch Singstimme)", komponiert 1979

ca. 7'

Helmut Schmidinger (*1969)

aus "Vokalitäten", op. 41 nach Texten von Roswitha Zauner für Sopran und Violoncello, komponiert 1999
Uraufführung: Gotho Griesmeier, Elisabeth Ragl, 25. November 1999, Linz - Ursulinenhof

 

"Wenn ich deine Honda wäre". Vier Lieder für Sopran und Violoncello nach Texten von Roswitha Zauner, op. 41/4 - 7 komponiert 1999

Wenn ich deine Honda wär (op. 41/4)
Bleib bei mir, Hans (op. 41/5)
An Maria reizt dich der Busen (op. 41/6)
quasi Notturno (Am Abend daheim ... op. 41/7)

ca. 11'

"Wenn das so weitergeht". Drei Gedichte für Sopran und Violoncello nach Texten von Roswitha Zauner, op. 41/8 - 10, komponiert 1999
Während im Fernsehjournal (op. 41/8)
Schweigen (op. 41/9)
Wenn das so weitergeht (op. 41/10)

ca. 5'

Nino Rota (1911 - 1979)

Trio per clarinetto, violoncello e pianoforte, komponiert 1973

Allegro (quasi in 1)
Andante
Allegrissimo

ca. 11'

Ein Senn in den Bergen, allein, irgendwo auf einem Felsvorsprung sitzend, singt vor sich hin und in die Natur hinein. Das alpenländische Genrestück ist keine Postkartenidylle, es ist aber auch kein "Schubertlied", wie man es kennt, sondern eher eine virtuose Arie.

Eines von Franz Schuberts letzten Werken, auf Wunsch der Sängerfreundin Anna Milder-Hauptmann geschrieben, für hohe Frauenstimme und, wie üblich, für Klavier. Aber auch eine Klarinette ist mit einbezogen: Der Hirt spielt. Der Komponist hat dieses eine Mal die Textvorlage erst selbst zusammengestellt. Was wirft das Echo da zurück? Der Hirt hört ihm nach, sinnt nach über die eigene Musik, und weit über sie hinaus. Der Hirt auf dem Felsen ist ein Unikum in Schuberts Liedschaffen. Doch den eigenen Klang belauscht die Musik auch anderswo im Schubert' schen Liederkosmos.

 

Es gibt einige Theorien zur Identität der Elise, allerdings gilt keine davon als bewiesen. Unter anderem wird vermutet, dass die Komposition ursprünglich Therese Malfatti von Rohrenbach zu Dezza (1792-1851), der Tochter eines Wiener Großhändlers, gewidmet war und die Widmung Für Therese trug. Ludwig van Beethoven beabsichtigte 1810, sich mit Therese von Malfatti zu verloben. Die Verlobung kam jedoch nicht zustande.

Es kann als sicher gelten, dass Ludwig Nohl, der das Klavierstück 1865 in Münchner Privatbesitz entdeckte, die Widmung auf dem Autograph der Komposition falsch transkribierte. Das Autograph, das wahrscheinlich über Rudolf Schachner, den Hausfreund Therese von Malfattis nach München kam, ist heute verschollen.

Eine andere Quelle besagt, dass Elise eine Schülerin von Beethoven war und der Komponist für sie ein relativ einfaches Klavierstück für die 7-jährige schrieb.

Helmut Schmidinger: "Die Bezeichnung Albumblatt für ein Musikstück spielt auf den schönen Brauch an, Freunden etwas ins Stamm- oder Gästebuch zu schreiben. Dieses Albumblatt spielt ausschließlich mit den musikalisch verwertbaren Buchstaben des Namens der Widmungsträgerin Elisabeth Ragl. Assoziationen mit berühmten Vertretern dieser Gattung sind nicht zufällig sondern unvermeidbar ..."

Der schweizerisch/russische Komponist Paul Juon wirkte als Kompositions- und Theorielehrer in Berlin. Er wurde er von Zeitgenossen gerne als der "russische Brahms" bezeichnet.

Die "Triominiaturen" sind eine Bearbeitung eines Klavierwerks aus dem Jahr 1901 von Juon selbst. Sie weisen durch ihre Titel auf die Tradition der Charakterstücke: Rêverie, Humoreske, Élégie, Danse phantastique.

 

Otto Nicolai (1810-1849) studierte bei Carl Friedrich Zelter. 1833 erhielt er eine Organistenstelle an der deutschen Gesandtschaft in Rom. Als Komponist italienisch orientierter Opern hatte er Erfolg. Nach 1843 wurde er als Dirigent des Berliner Domchores und der Hofkapelle verpflichtet. Nicolai starb acht Wochen nach der Uraufführung seines bekanntesten Werkes, "Die lustigen Weiber von Windsor".

Seine Tätigkeit als Leiter des Berliner Domchores veranlasste ihn wohl auch zur Komposition einiger groß besetzter Chorwerke.

 

Auf der Bühne befindet sich ein Schlangenkörbchen, in dem die Noten liegen, daneben auf einem Tablett die Klarinette. Hinter dem Körbchen ein Sitzkissen. Der Klarinettist kommt im Gewand eines Schlangenbeschwörers (oder als Fakir verkleidet) auf die Bühne, die Arme hat er über der Brust gekreuzt. Er lässt sich im Schneidersitz auf dem Kissen nieder, nimmt die Klarinette und beginnt magisch beschwörend zu spielen. Alle Bewegungen sind betont langsam. Da das Abschrauben der Klarinettenteile geräuschlos vor sich geht, kann durch das Drehen einer Pfeffermühle (mit möglichst großen Körnern) über Lautsprecher das Fressen der sich selbst verzehrenden Schlange simuliert werden. Der Erzähler sollte wie ein Märchenerzähler aus 1001 Nacht gekleidet sein.

Was wird geschehen, wenn eine sehr hungrige und zugleich sehr kurzsichtige Brillenschlange ihre Brille vergessen hat – die sie ohne Brille ja auch gar nicht finden kann – und auf der Suche nach etwas Fressbarem an ihr eigenes Schwanzende gerät? Wilfried Hillers „Kurz-Drama” gibt mit bezwingend einfachen musikalischen Mitteln Antwort – und liefert zugleich für den Klarinettisten ein technisch-musikalisch anspruchsvolles Stück, mit dem z.B. bei Spielaktionen oder Theaterfesten ganz neue Wege in der Präsentation dieses Instrumentes begangen werden können.

 

Helmut Schmidingers chansonartigen „Vokalitäten“ sind in Zyklen gruppiert, die alle jeweils für sich alleine aufgeführt werden können - auch die Aufführung einzelner Teile aus den Zyklen ist möglich. Der erste Zyklus „Geboren im Schatten der Maulwurfshügel“ zum Beispiel kann entweder in der Fassung der drei Sololieder ohne Violoncello-Zwischenspielen bzw. - wenn die Gedichte gelesen werden - genauso gut in einer Version, die nur die Zwischenspiele beinhaltet, aufgeführt werden.
Der Fantasie der Verbindung von Musik und gesprochenem Wort sollen keine Grenzen gesetzt sein.

 

Bekannt wurde Nino Rota nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Verfasser von Filmmusik insbesondere für Federico Fellini, mit dem er ab 1952 zusammenarbeitete. Außerdem schrieb er Filmmusik für so bekannte Regisseure wie Luchino Visconti, Francis Ford Coppola, Lina Wertmüller oder Franco Zeffirelli.

Im 1973 komponierten Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier  kommen jene Seiten zum Ausdruck, die den Zauber seiner Filmmusik ausmachen: So kann man z. B. im langsamen Satz in eine Traumlandschaft eintauchen. Im letzten Satz ist die Szenerie eines Jahrmarktes nicht weit...