Johannes Platzer,
Solofagottist seit 1994 im Linzer Brucknerorchester, wurde 1968 in Wien geboren. Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. Dietmar Zeman.
1992 Diplom mit Auszeichnung.
Von 1990 bis 1994 Mitglied des Bühnenorchesters der Österreichischen Bundestheater sowie der Salzburger Festspiele.
Seit 1994 Solofagottist des Bruckner Orchesters Linz.
Solist und Kammermusiker bei Festivals in Österreich und vielen Ländern Europas, Japan und Amerika. Mitglied des Bläseroktetts "Octavian-Ensemble".
In seinem Werk "NUR FÜR ERWACHSENE. EINE KLAR i NETTE GESCHICHTE für Sprecher(in) und Klarinette" wird folgender Text rezitiert und mit Klarinttenmusik verwoben
Irgend und Einer fuhren mit ihrem Beliebigen um nirgends hinzukommen
Sie hatten keine Eile
Ewig würde es kaum dauern
Niemand anderer war zu sehen
Auch die Schilder am Wegesrand waren nichtssagend
unter umständen wäre jegliche Abzweigung nebensächlich
unter anderem, da jene kaum jemals
irgendwo anders hin wollten
vielleicht fuhren sie doch zufällig
ein wenig woanders,
dort wo
"irgendwo"
stand hatten sie eine leise Ahnung
wenngleich,
ohne diese
hätten sie aber dennoch das Empfinden gehabt
bald nirgends zu sein
irgendwo
war
armselig
andererseits trafen sie
sowohl als auch
nirgends
kennen wir ohnehin nicht
sagten sowohl als auch,
um ans ende des ... thales zu gelangen
dort wo damals jedermann wohnte
ist es trotzdem nicht lang
wenn sie aber eine andere Vorstellung ihres Zieles haben,
sollten Sie zurück
Wir wollen weder vorwärts - noch rückwärts
Sagen Irgend und Einer, wir möchten nirgens hinkommen.
bitte - danke
sagten sowohl Irgend als auch Einer zu sowohl und als auch
und setzten ihren Weg irgendwohin fort
so kamen sie zu einm Kreisverkehr,
auf jedem Pfeil, der weiterwies, stand die Aufschrift
wenn - dann
als sie unentschlossen im Kreis fuhren
seufzte Einer
nirgends wäre es angenehm
hier vorbei
meinte Irgend
sinnlos
sagte Einer
nicht daneben,
man müßte
hinten herum sagte Einer unsicher
bin dagegen, darauf Irgend
sogleich,
mehr, stammelte Irgend wie aufgeregt
bald dazu,
ich bin völlig sicher,
treffen wir vielleicht wen
niemals
bemerkte Einer kurz
will auch kein ja sehen und kein nein
mit denen geht manchmal ein
ehrlich
naja, auch die Idee
hinten herum
ist dumm
ich will Nirgends hinkommen
beharrte Irgend.
ganz Nirgends
Durch den Streit angelockt, tauchten wie kleine Gespenster aus dem Wald
viele Wichtighe auf
mir wird alles zu viel, schrie Einer erschrocken, da die Wichtigen immer mehr wurden
welch unangenehme Überraschung rief Irgend aus
da
dort
lauter Wichtige
sicher gelangen wir nie mehr nirgends hin
als Irgend und Einer vor Angst das Steuer des Beliebigen verrissen
konnten sie nur ganz kurz staunen
dann prallten sie gegen das
ich
Günther Firlinger, geboren 1951 in Linz, Studium in Linz u.a. bei Helmut Schiff (Theorie) und Hedwig Ebermann (Orgel). Studium am Mozarteum in Salzburg bei Helmut Eder ( Dirigieren und Komposition) und weitere Studien am Coservatoire National Superieur in Paris. Privatunterricht bei Jean Langlais (Orgel und Improvisation), Initiator der Halleiner Gruber Forschung, Herausgeber der Werke des Stille-Nacht Komponisten Franz Gruber. Seit 1989 Lehrtätigkeit and er Universität Mozarteum Salzburg Künstlerische Tätigkeiten als Dirigent, Organist und Komponist.
Rudolf Jungwirth, geboren 1955 in Linz, beschrieb 2001 seinen Kompositionsstil: "Geblieben ist - seit meinen ersten Kompositionsversuchen - beeinflußt durch das Wesen der Orgel, die Suche nach Klängen und Farben sowie die Orientierung an geistlichen Texten oder Inhalten. Nach einer intensiven Beschäftigung mit wichtigen Werken der Avantgarde, welche zunächst zu einer Schaffenskrise in den 90er Jahren führte, entwickelte sich nach und nach meine eigene musikalische Sprache. Sie ist kompositionstechnisch gesehen durch polyphonbewegte Klangflächen, Clusterbildungen sowie durch die Einbindung von Vierteltönen, modalen Leitern und an der Gregorianik orientierten Linien gekennzeichnet. Es gibt Tendenzen zu kreisender Monotonie, zum Innehalten und zu horchender Stille, immer wieder unterbrochen von heftigen Ausdrucksexplosionen, all das aber mit sparsamen Mitteln. Typisch für die letzten Jahre ist das Einbeziehen von Geräuschen und ensemblefremde Klangerweiterungen. (Blasen, Pfeifen, Regenstäbe, Glöckchen, Schwirrhölzer...)"
Ernst Ludwig Leitner, geboren am 14. Oktober 1943 in WeIs, Oberösterreich. Neben dem Studium an der Lehrerbildungsanstalt in Linz erster Unterricht in Orgel (bei Hedwig Ebermann) und Komposition (bei Augustinus Franz Kropfreiter).
1963: Matura an der Lehrerbildungsanstalt in Linz.
1963-68: Studium an der Akademie Mozarteum in Salzburg. Orgel und Komposition bei Josef Friedrich Doppelbauer, Klavier bei Hedaliese von Haupt-Stummer, Violoncello bei Georg Weigl. Studien in Musikwissenschaft an der Universität Innsbruck.
1967,1968: Lehramtsprüfung in der Studienrichtung Musikerziehung bzw. Diplome in Komposition und Orgel mit Auszeichnung. Abgangspreise des Unterrichtsministeriums.
1967/68: Lehrtätigkeit als Musikerzieher an Gymnasien in Salzburg und Linz.
1968/69: Lehrbeauftragter an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz.
seit 1969: Lehrer für Orgel und Musiktheorie an der Hochschule Mozarteum in Salzburg.
1973-83: Leiter der Abteilung Musikpädagogik an der Hochschule Mozarteum Salzburg.
1978; Ernennung zum Ordentlichen Hochschulprofessor.
1970-96: Künstlerischer Leiter des von Johann Nepomuk David gegründeten Bach-Chores in Wels.
2000: Vorstand des Institutes für Dirigieren, Komposition und Musiktheorie an der Universität Mozarteum in Salzburg. Dokumentation des bisherigen Schaffens in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek.
2003: Vorsitzender des Senates der Universität Mozarteum
Helmut Schmidingers chansonartigen „Vokalitäten“ sind in Zyklen gruppiert, die alle jeweils für
sich alleine aufgeführt werden können - auch die Aufführung einzelner Teile aus
den Zyklen ist möglich. Der erste Zyklus „Geboren im Schatten der
Maulwurfshügel“ zum Beispiel kann entweder in der Fassung der drei Sololieder
ohne Violoncello-Zwischenspielen bzw. - wenn die Gedichte gelesen werden -
genauso gut in einer Version, die nur die Zwischenspiele beinhaltet, aufgeführt
werden.
Der Fantasie der Verbindung von Musik und gesprochenem Wort sollen keine Grenzen
gesetzt sein.
Helmut Schmidinger (29. 12. 2001): Der Titel dieses Stückes spielt auf zumindest zwei verschiedene Ebenen an. Die erste Ebene ist eine gleichsam außermusikalische, programmatische. "Denn der angestammte, der ordentliche Platz eines Autors ... ist der Platz zwischen den Stühlen", beschreibt Siegfried Lenz 1965 den "Sitzplatz eines Autors" mehr als treffend. Außerdem ist der "Gesang zwischen den Stühlen" Titel einer Gedichtsammlung Erich Kästners, bei dem ich mir mit dem Gedichttitel "Sachliche Romanze" auch den Untertitel meines Werkes "ausgeborgt" habe. An dieser Formulierung inspiriert mich der scheinbare Widerspruch, der doch meinem kompositorischen Selbstverständnis sehr weit entgegen kommt. Die zweite Ebene ist eine "innermusikalische". Den "Gesang" zwischen zwei formal klar gegliederten Teilen einer Oper nennt man Rezitativ, das in der Regel rhythmisch ungleich flexibler gestaltet werden kann. In den sieben in diesem Werk vorkommenden Rezitativen habe ich versucht, die rhythmisch strenge Fixierung etwas aufzulösen, um den Interpreten wieder mehr Freiheiten in der Ausführung zurückzugeben. Umschlossen werden diese Rezitative von 4 Trios, die ihrerseits traditioneller Weise wiederum Satzbezeichnungen von Einschüben darstellen. Bedingt durch diese historisch "schwer belastete" Besetzung (Beethoven, Brahms, ...) habe ich die Tonfolge zweier Takte aus Brahms op. 114 (II, Satz, T. 11f., Klar.) als Grundlage einer (nicht 12tönigen) Reihe genommen.
Schlager-Infotext... |